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Philosophie und Grundkonzepte der TCM

Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist eine ganzheitliche Heilmethode. Sie berücksichtigt die Wechselbeziehung zwischen Körper und Geist sowie die Bedeutung der Lebensumstände und der Umwelt für die menschliche Gesundheit. Sie wird in China seit mehr als 2000 Jahren praktiziert.

 

Die Grundlage konzentriert sich auf fünf Aspekte der Balance. Diese sind das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur, Gleichgewicht von Mensch und Gesellschaft, Gleichgewicht des Yin und Yang, Gleichgewicht der Körperorgane und Gleichgewicht des Blutes und der Meridiane. Das Wissen um die Balance und die Gesundheit alleine reicht nicht für ein gesundes Leben. Viel wichtiger ist es, dieses Wissen auch im Alltag zu praktizieren.

 

  • Um wahre Gesundheit zu erhalten, muss man als erstes in sein Herz schauen.Emotionen sind psychische Reize, die unser Gefühlsleben beeinflussen. Unter normalen Umständen sind das keine Krankheitsursachen. Wenn aber Zorn, Freude, Traurigkeit, Sorge, Grübeln, Angst oder Schock, etc. zu lange andauern oder sehr intensiv sind, wenn nicht wir sie „besitzen“, sondern wir von ihnen „besessen „ werden, werden sie zu Krankheitsursachen. Man sollte sein Herz pflegen („Yang Xin“) und sich nicht von übermässigen Emotionen kontrollieren lassen, sonden sie kontrollieren und von ihnen loslassen um immer eine ruhige Stimmung zu behalten.

 

  • Um die Gesundheit zu erhalten müssen wir uns viel bewegen. Der Körper braucht Bewegung, Arbeit und Sport. Wenn man es nicht übertreibt, kann Sport vorteilhaft für die Gesundheit sein und die Durchblutung fordern. Übermässige Arbeit und zu extremer Sport sind für unsere Gesundheit schädigend.

 

  • Um die Gesundheit zu erhalten muss dem Körper angemessene Ernährung zugeführt werden. Der menschliche Körper benötigt eine Vielzahl von Substanzen. Mangel an Nährstoffen oder übermäßige Zufuhr von Nährstoffen sind schädlich für den Körper.

 

  • Um die Gesundheit zu erhalten müssen Krankheiten rechtzeitig behandelt werden. Der menschliche Körper ist keine Maschine, muss aber wie eine solche gewartet und gepflegt werden.  Mit Prävention und rechtzeitigem Behandeln von Krankheiten sorgen wir für unsere Gesundheit.

 

  • Um die Gesundheit zu erhalten, müssen die Nieren und die Milz gepflegt werden. Die Nieren sind die Quellen des Vor-Himmels-Qi und die Milz und der Magen die Quellen des Nach-Himmels-Qis. Die Nieren speichern die Essenz und wenn die Konzentration der Essenz abnimmt, altert der Körper. Die Milz und der Magen wandeln die Nährstoffe für das Leben um- deshalb sollte man auf die Milz und den Magen achten.

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Gesetze von Yin und Yang

 

Das älteste Prinzip der chinesischen Philosophie ist das der Polarität: die Einteilung in Yin und Yang. Das gesamte Leben, das gesamte Universum ist nach diesen zwei gegensätzlichen, sich aber ergänzenden Prinzipien ausgerichtet. „Um eine Krankheit zu behandeln, muss man die Wurzel der Disharmonie finden, die immer dem Gesetz von Yin und Yang unterworfen ist.“ (Gelbe Kaiser 2698-2598 v. Chr.)

 

Die vitalen Substanzen

 

  • Essenz: Es gibt drei Arten von Essenzen: Vor-Himmels-Essenz, Nach-Himmels-Essenz und Nieren-Essenz. Vor-Himmels-Essenz bestimmt die konstitutionelle Veranlagung, die Stärke und Vitalität eines Menschen. Die Vor-Himmels-Essenz wird von den Eltern vererbt und kann  nur sehr schwer durch die Lebensentwicklung  beeinflusst werden. Die Nach-Himmels-Essenz ist jene Essenz, die von Magen und Milz  aus der Nahrung und den Getränken extrahiert und verfeinert wird. Die Nieren-Essenz ist eine spezifische Art von Lebens-Substanz und wird in der Nieren gespeichert. Sie bestimmt Wachstum, Fortpflanzung, Entwicklung, sexuelle Reifung, Empfängnis, Schwangerschaft, Menopause und den Alterungsprozess.

 

  • Qi: Qi ist eine grundlegende Philosophie der Traditionellen Chinesichen Medizin. Oft wird Qi mit Energie übersetz. Doch beihaltet Qi nicht nur energetische, sondern auch materielle Qualitäten. Qi zirkuliert entlang den Meridianen und verbindet alle inneren Organe miteinander. Dabei unterscheidet man verschiedene Arten von Qi; Erb-Qi (=Yuan-Qi; die ererbte Lebenskraft), Qi des Atems (=Zong-Qi; wird über die Lungen aufgenommen), nährendes Qi (=Ying-Qi; aus der Nahrung und der Verdauung gewonnen) und ein Abwehr-Qi (=Wei-Qi; körpereigene Abwehrkraft). Ein Qi-Mangel oder eine Qi-Stagnation sind die häufigsten Ursachen für Krankheiten. Entweicht das Qi vollständig stirbt der Mensch.

 

  • Blut: In der chinesische Medizin wird das Blut als eine sehr dichte und materielle Form von Qi betrachtet. Das Blut ist untrennbar mit dem Qi verbunden, das Qi dem Blut Leben einflösst. Ohne Qi wäre das Blut eine träge Flüssigkeit. Es gibt drei Grundkonstellationen der Pathologie des Blutes: Blut-Mangel, Blut-Hitze und Blut-Stau welche in TCM Behandlungsmethoden behandelt werden.

 

  • Körperflüssigkeit: Die Körperflüssigkeit heisst im Chinesischen Jingye. Mangel an Körperflüssigkeit verursacht Trockenheit. Eine übermässige Ansammlung von Körperflüssigkeit verursacht Ödeme, Feuchtigkeit oder Schleim.

 

  • Geist: Der Geist ist die feinste und immateriellste Art von Qi. Funktionen des Geistes sind Bewusstsein, Denken, Gedächtnis, Erkenntnis, Wahrnehmung, Schlaf, Intelligenz, Weisheit, Idee, Gefühl, Empfindung und Sinn. Der Geist steht in enger Verbindung zu unserem Gefühlsleben, alle Emotionen schädigen ausser dem zugeordneten Organ auch das Herz, welches immer alles „fühlen“ kann.

 

 

Fünf Wandlungsphasen

 

Die fünf Elemente Holz, Feuer, Metall, Wasser und Erde sind unmittelbar aus der Natur abgeleitet. Aus ihren Eigenschaften wird auf die Beziehungen zwischen Erde, Mensch und Himmel  geschlossen. Die Wandlungsphasen können sich prinzipiell gegenseitig erzeugen und gegenseitig überwinden.

 

Die Anwendungen der fünf-Elemente-Theorie auf die Chinesiche Medizin sind zahlreich und sehr wichtig. Sie stellt uns ein umfassendes, komplexes aber doch sehr praktikables Werkzeug in den Bereichen Physiologie, Pathologie, Diagnostik, Akupunktur sowie Ernährungs- und Arzneimitteltherapie zur Verfügung.

 

 

Meridian- oder Leitbahnsystem

 

Meridiane oder treffender "Leitbahnen", sind in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) Kanäle, in denen die Lebensenergie (Qi) fließt. Es gibt zwölf Hauptleitbahnen. Jeder Meridian ist einem Funktionskreis im TCM Organsystem zugeordnet. Auf den Meridianen liegen die Akupunkte die bei Akupunktur mit Nadeln, bei Akupressur mit Fingerdruck behandelt werden. Verschiedene Meridiantherapien sollen den Patienten beim Gesundbleiben oder -werden helfen. Die bekanntesten Methoden sind die Akupunktur und Akupressur. Gesundheit ist nach den Vorstellungen der TCM u. a. verbunden mit einem freien und ausreichenden Fluss des Qi in den Meridianen. Wenn also  zuwenig Qi fließt aknn  schädliches Qi in den Kanal eindringen und das zugehörige Organ schädigen.

 

 

Prävention

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Eine chinesische Weisheit lautet: "Gute Ärzte heilen die Krankheit, bevor sie zu einer wird. Weise Leute beugen den Problemen vor, bevor sie zu solchen werden"

 

Die chinesische Medizin war ursprünglich eine reine Präventionsmedizin. Der Therapeut hatte die Aufgabe zu erkennen, ob ein Risiko für eine Krankheit vorhanden war um diese  dann präventiv zu behandeln. Das Ziel der Präventionsbehandlung ist es das Gleichgewicht des Yin und Yang und damit  der Körperorgane zu erhalten, damit eine bestimmte gesundheitliche Schädigung verzögert, verkleinert oder ganz vermiedenwird, .

 

Nach einer Krankheit gewinnt bei einem normalen Menschen das Abwehr-Qi wieder die Oberhand und vertreibt den pathogenen Faktor aus dem Körper. Gelingt dies nicht, verweilt ein pathogener Restfaktor latent im Körper und schwächt das Immunsystem. Deshalb ist es wichtig, das Qi nach der Krankheiten wieder vollständig aufzubauen um damit  die Krankheiten nicht wiederkehren oder weiterentwickeln zu lassen.

 

 

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